11.05.2015 Bad Frankenhausen

Heute starteten wir zu unserer Erprobungsfahrt. Hauptziel war herauszufinden, ob uns für die "große Reise" noch irgendwas fehlt, alles funktioniert wie es soll und vor allem, wie organisiert man sich zu viert auf engstem Raum. Noch dazu mit einer sehr anspruchsvollen fünfjährigen und einem Baby.
Weiterhin werden wir am Donnerstag im Naturfreundehaus in Grethen von unseren Freunden erwartet.

Aber heute sind wir erst einmal von Erfurt nach Bad Frankenhausen aufgebrochen. Knapp 60 km und eine Stunde Fahrt später erreichten wir den Stellplatz direkt in der Innenstadt neben dem Thermalbad. Der Stellplatz kostete 10€. Inklusive Wasser/Abwasser und 4kWh Strom. Dazu kommt lediglich die Kurtaxe in Höhe von 2€ pro Erwachsenen.
Der Stellplatz ist sehr ruhig gelegen und in unmittelbarer Nähe befindet sich ein Spielplatz, ein Lidl Supermarkt und die Innenstadt.

Die Innenstadt selber ist sehr schön hergerichtet und beeindruckt durchaus mit den restaurierten Fachwerkhäusern und der Fußgängerpassage. Allerdings können auch die zahlreichen Brunnen und Wasserspiele nicht über das eine oder andere leerstehende Ladengeschäft und dem dörflichen Charakter hinwegtäuschen.

Auf der technischen Ebene haben wir leider noch ein paar Probleme. Zwar haben wir alles gut verstaut bekommen, inklusive dem Kinderwagen, aber ansonsten besteht noch Optimierungspotential. Das Wasser riecht trotz intensiven Spülen noch nach Chlor. Oder besser gesagt Schwimmbad.
Auch die Stellplatzwahl ist noch verbesserungswürdig. Zielstrebig sind wir im ersten Anlauf an den ebenen vorbeigefahren und steuerten den schrägsten an. Und dann hat uns noch der Truma Warmwasserbereiter mit einer roten Lampe geärgert. Nach einem Neustart hat es aber funktioniert und wir hatten warmes Wasser.

Davon abgesehen war es aber ein schöner Tag bei bestem Wetter und wir freuen uns schon auf morgen.

12.05.2015 Bad Sulza

Heute war das Fernziel Eckartsberga bzw. ein Stellplatz in der Nähe davon. Aber bis dahin gab es noch viel zu entdecken.
Dank Ulli und Marlon starteten wir mit einem Frühstück mit frischen Brötchen. Da sie beide auch so nett waren, ausgesprochen leise unser Wohnmobil zu verlassen, konnte Marla und ich noch ungestört weiter schlafen.
Danach erkundeten wir noch den schiefen Turm von Bad Frankenhausen. Immerhin der höchste, schiefste Turm der Welt. Beeindruckend waren auch die Bemühungen ihn vorm Einstürzen zu bewahren. Auf dem Rückweg schlenderten wir noch durch die sehr gepflegten Parkanlagen. Hier hätte man problemlos auch mehrere Tage verbringen können, aber uns zog es erstmal weiter.

Als nächstes stand der Panorama Museum auf dem Programm. Dabei handelt es sich um einen extra geschaffenen Gebäudekomplex für ein monumentales Panoramabild über den Bauernkrieg (Titel des Kunstwerkes: Frühbürgerliche Revolution in Deutschland) des Leipziger Malers und Kunstprofessors Werner Tübke. Das hört sich erstmal nicht sonderlich spannend an, aber alleine die Eckdaten sind schwer beeindrucken. Über 11 Jahre Planungs- und Realisierungsphase, 1722m² Leinwand die noch dazu in einem Stück gewebt wurde und über 1,5 Tonnen Farbe wurden verarbeitet. Zwischenzeitlich halfen dem Meister 8 Assistenten. Trotzdem hat er mehr wie die Hälfte alleine gestaltet.
Alleine die Tiefe und Symbolik des Werks ist unglaublich. Wahrscheinlich kann man mehrere Tage oder Wochen das Gemälde betrachten und würde trotzdem immer wieder was neues entdecken.

Nach soviel Kultur stärkten wir uns erstmal auf dem Parkplatz. Es ist schon toll, wenn man alles dabei hat und problemlos, jederzeit Mittag machen kann.
Danach ging es nach Wiehe zur größten Modellbahn-Ganzjahresschau der Welt. In der ersten Halle wurde alle wichtigen Städte, Denkmäler und natürlich Eisenbahnen in Thüringen als Modell nachgebildet. Es gab unglaublich viele Details zu entdecken. Aber auch für Marla wurde jede Menge geboten. Angefangen von Höhlengängen, Kristalle aber auch Eis- und Braunbärenfamilien gab es zu entdecken. So wurde jedem was geboten und es war niemanden langweilig.

Eigentlich wollten wir heute Abend in Eckartsberga landen. Aber eine Stellplatzsuche auf Campercontact ergab nichts passendes. Der nächste war in Bad Sulza, ca. 10km weiter, auf dem Gelände des Gradierwerks gelegen. Nach unserer Ankunft wurden wir positiv überrascht. Der Platz war eben, ruhig und sehr idyllisch direkt neben dem Gradierwerk, unterhalb der Burg Sonnenschein gelegen. Außerdem war er mit 8€ inkl. Kurtaxe für zwei Personen und 1€ für 8h Strom recht günstig.

13.05.2015 Naumburg

An unserem idyllischen Stellplatz am Gradierwerk gab es leider keinen Bäcker in der Nähe. Daher fuhren wir direkt nach dem Aufstehen nach Eckartsberga zurück und steuerten den ersten Supermarkt an. Nachdem ich frische Brötchen gekauft hatte, frühstückten wir direkt auf dem Parkplatz.
Danach ging es zum Freizeitspass Eckartsberga mit Burgenland, Dinowelt, Sommerrodelbahn und Irrgarten. Besonders der Irrgarten war phantastisch. Er bestand aus sehr dichten, hohen Hecken aus Koniferen. Wenn ich nicht zu Beginn einen Blick auf die Karte geworfen hätte, dann würden wir vielleicht immer noch den Ausgang suchen. Auf jeden Fall nicht mit einem der zahlreichen Maislabyrinthe zu vergleichen. So dicht bekommt man den Mais einfach nicht ans wachsen. Aber auch die Sommerrodelbahn war durchaus beeindruckend und hat Marla und mir viel Spass bereitet. Lediglich beim Burgenland und der Dinowelt besteht ein Investitionsstau. Aber unterm Strich und für den Preis war es super.
Danach ging es nach Naumburg. Unserer letzten Etappe vor dem Treffen mit Freunden in Grethen. Wir haben einen Stellplatz direkt in der Stadt gefunden. Der ideale Ausgangspunkt für eine ausgiebige Stadtbesichtigung. Auf dem Rathausplatz haben wir uns ein Eis gegönnt und dabei einen Schnuller von Marlon verloren. Das war uns aber erst beim Dom aufgefallen. Aber Glück im Unglück. Auf dem Rückweg konnten wir ihn wieder unter der Bank einsammeln.
Zurück im Wohnmobil haben wir uns ein schönes Abendessen gegönnt und die ortsansässige Jugend bei Ihren Imponierspielchen beobachtet. Davon abgesehen ist der Stellplatz mit 5€ Standgebühr und 0,50€ pro kWh Strom günstig und zu empfehlen.

14.05.2015 Ankunft in Grethen

Heute stand nur die Anreise nach Grethen zu unseren Freunden auf dem Programm.
Trotz der inzwischen eingestellten Routine oder genau deswegen, war unsere Abfahrt leider nicht ganz problemlos. Ich hatte nach dem Duschen mein Handtuch auf dem angebauten Wäschetrockner gehängt. Leider war es bei unserer Ankunft nicht mehr da :-(.

Davon abgesehen war die Fahrt problemlos. Der Verbrauch pendelt sich um die 11,5l pro 100km ein und auch mit den Dimensionen kommen wir immer besser zurecht.