10.04.2017 Zeltplatz bei Oberhof

Eigentlich wollten wir ja bereits am Wochenende losfahren. Allerdings waren die Großeltern zu Besuch, es war bestes Wetter und in Erfurt war Frühlingsfest. Außerdem gab es noch tausend Dinge zu erledigen. 

So wurde es dann doch erst Montag und selbst das war äußerst knapp, dass wir loskamen. Den gesamten Vormittag räumten wir Sachen ein. Zum ersten Mal wollten wir diesmal Fahrräder mitnehmen. Da wir einen Fiamma Fahradträger am Wohnmobil haben, konnte das ja kein Problem sein. Dachte ich zumindest. Leider sah die Realität anders aus. Größte Schwierigkeit war, irgendwie auch Marlas Kinderfahrrad mitzunehmen. Leider waren die Befestigungsstreben nicht auf kleine Rahmen ausgelegt und schon gar nicht auf viereckige Rahmenprofile. Nach x Anläufen und fast 90 Minuten hatte ich es dann irgendwie geschafft und die 3 Fahrräder waren sicher verstaut. Allerdings mag ich mir gar nicht ausmalen, wie es mit vier ausgewachsenen Rädern werden wird.

Aber kurz nach 12:00 Uhr war es soweit. Die Kinder hatten noch zu Mittag gegessen und wir wollten die Mittagspause für die Fahrt nutzen. Bei einer neuen Folge TKKG kamen wir auf den Landstraßen gut voran. Nach einer halben Stunde wurden wir von einer unglaublich großen und unübersichtlichen Umleitungstafel gestoppt. Nach eingehendem Studium haben wir beschlossen, es zu ignorieren. Das war ein Fehler. Fast 10 Kilometer später standen wir vor einer Baustelle und kein Weg führte daran vorbei. Also mussten wir zurückfahren und eine unglaubliche Umleitung nehmen. Aber irgendwann hatten wir den idyllischen Zeltplatz direkt am Lütsche-Stausee erreicht.

Als erstes stand das Spülen des Wassertanks und aller Leitungen auf dem Programm. Die ersten fünf Minuten hat Marla ja noch begeistert den Schlauch gehalten, danach wurde es aber etwas nöhlich. Ich habe jedenfalls die Gelegenheit genutzt und die Dichtungsgummis der Toilette zu ölen. Irgendwann war auch das geschafft und wir standen auf unserem Stellplatz und hatten Landstrom. Da das Wetter sich zusehens verschlechterte, wollte ich unbedingt noch die Fahrradplane fertig bauen. Die original Fiamma Plane war mir mit knapp 40 € nicht nur zu teuer, sondern sie soll auch nicht sehr haltbar sein. Außerdem hatte unser Lieblingsdiscounter vor einigen Monaten eine sehr günstige Motorradgarage für wirklich kleines Geld (ich glaube 9 €) im Angebot. Die Plane ist sehr stabil und passt sehr gut über alle Räder. Einzigstes Problem, man kann sie unten nicht zuziehen. Daher habe ich mit einer Lochzange geeignete Löcher reingestanzt, Nieten gesetzt und einen stabilen Faden eingefädelt. Jetzt passt die Motorradgarage perfekt und ich kann sie unten zuziehen.

Den Rest des Tages haben wir noch ein Picknick gemacht, den Spielplatz aufgesucht und die Kinder beim Roller/Laufrad fahren beobachtet.

Ulli wollte dann Abendbrot bereiten. Allerdings "explodierte" die Suppenwurst beim Öffnen und das halbe Wohnmobil, Haare, Anziehsachen usw. hatten Soljanka-Spritzer abbekommen. Während Ulli die Sauerei beseitigte, habe ich dann mal das Essen fertig gekocht.

Start: 30160 km
Kilometerstand: 30225 km
Tagesetappe: 65 km

11.04.2017 Coburg

Die Nacht war mit 3 Grad relativ kalt geworden. Aber wir hatten die Heizung angestellt und habe alle sehr gut geschlafen. Entgegen den Aussagen vom Wetterbericht wurden wir sogar mit Sonne verwöhnt und kaum hatte sie es über die Baumwipfel geschafft, wurde es auch schon zusehens wärmer.

Unser erster Halt war bei einem Fritz-Berger Campingladen. Hier haben wir uns mit den Großeltern getroffen und ich wollte Ersatz für unseren abgenutzten Türfestmacher suchen. Leider zeigte sich schnell, dass es zum einen mein Modell nicht mehr gibt und zum anderen, dass jedes Modell ein eigenes Lochmaß hat. Ich habe dann einen gefunden, der nicht nur stabil aussah, sondern bei dem zumindest eine Seite sofort passt. Leider werde ich um zusätzliche Löcher in der Aufbautür nicht herumkommen.

Weiter ging es zum Freizeitbad Aquaria in Coburg. Als Familie kann man für 12€ den ganzen Tag plantschen und bekommt sogar noch die Parkplatzgebühren erlassen. Ein unglaubliches Angebot. Sehr positiv fällt auch die hohe Wasser- und Lufttemperatur ins Auge. Wo in Erfurt ganz gerne mal aus Kostengründen das eine oder andere Grad gespart wird, schöpft man hier aus dem Vollen. Zu Beginn hatten wir einige Bedenken, da Marlon heute Ohrstöpsel beim Planschen tragen musste. Aber er hat sie tapfer drin behalten und wir hatten alle viel Spaß.

Mitten in Coburg, nur wenige 100 Meter vom Altstadtkern entfernt, hat die Stadt einige kostenfreie Wohnmobilstellplätze geschaffen. Zentraler gehts nicht. Den Großeltern haben wir eine Superior Suite im "Goldenen Anker" gebucht. Für einen ausgiebigen Stadtrundgang war es zwar zu spät, aber wir konnten noch beim Bäcker (Wilhelm Feyler Hoflieferant Bayer. Lebkuchen- u. Feingebäck-Fabrik e.K.) ein Brot erstehen. Zwar habe ich vermutlich noch nie soviel für ein Brot bezahlt (4,50€), allerdings war es das auch locker wert. Dank Google haben wir auch noch einen nahegelegenen Fleischer gefunden. Der war zwar gerade am Zumachen, hat uns aber noch ausgesprochen freundlich und kompetent beraten. Ein erstaunliches Einkaufserlebnis wie man es kaum noch findet.

Das gemeinsame Abendbrot im Wohnmobil war ein echter Genuss. Das vorzügliche Brot und die Fleisch- und Wurstwaren harmonierten perfekt und allen schmeckte es hervorragend. Nach dem Abendessen waren wir Erwachsenen alle schon äußerst geschafft, die Kinder allerdings waren quietschfiedel. Mal sehen, wer heute zuerst schläft.

Kilometerstand: 30320 km
Tagesetappe: 95 km

12.04.2017 Coburg, Tambach, Baunach

Obwohl wir auf einem riesigen Mix-Parking Parkplatz standen, war die Nacht angenehm ruhig und wir haben alle phantastisch geschlafen.

Nachdem Frühstück liefen wir die wenigen Hundert Meter zum "Goldenen Anker", trafen uns mit den Großeltern und begannen unsere Stadtbesichtigung bei der Touristinformation. Die sehr nette Dame hat uns nicht nur mit jede Menge Prospekte und Informationen ausgestattet, sondern uns auch den Tipp mit der Bimmelbahn gegeben. Damit fuhren wir ganz entspannt zur Veste Coburg hinauf und haben die hervorragend erhaltene Festungsanlage erkundet. Sie wurde niemals erobert, fiel allerdings im 30jährigen Krieg einer List zum Opfer. Aufgrund eines gefälschten Briefs wurde die Festung den Belagerern kampflos übergeben.

Zurück in der Innenstadt bewunderten wir die alten und sehr gut renovierten Häuser und schlenderten über den Markt. Zurück am Wohnmobil haben wir Mittag gegessen, uns von den Großeltern verabschiedet und sind in Richtung Tambach gestartet. Unterwegs haben wir noch unsere Vorräte aufgebessert und nach kurzer Fahrt erreichten wir den Wildpark Tambach.

Wir hatten großes Glück und kamen gerade rechtzeitig für eine Vorführung der Falknerei. Neben vielen interessanten Fakten waren die Flugkünste der Adler, Geier und Falken beeindruckend. Scheinbar machten die Vögel sich einen Spaß daraus, möglichst knapp über die Köpfe der Zuschauer zu fliegen. Mindestens eine Frau hat sogar einen Flügelschlag abbekommen. Danach flanierten wir noch durch den Park und haben Picknick gemacht, sind Trampolin gesprungen und auf dem Spielplatz gewesen. Wir hätten dort für die Nacht bleiben können, allerdings war es direkt an einer Fernverkehrsstraße gelegen. Also fuhren wir noch knapp 45 min bis nach Baunach und haben hier einen sehr schönen Stellplatz. Für 1 Euro hat man hier 6 Stunden Strom, und es ist sehr ruhig gelegen. 

Kilometerstand: 30372 km
Tagesetappe: 52 km

13.04.2017 Baunach

Nachdem Frühstück sind wir zu einem Spaziergang um den Südsee aufgebrochen. Die Stadt Baunach hat hier einen sehr informativen Naturkundepfad angelegt. Nicht nur dass wir jetzt genau über den Halbparasiten Mistel Bescheid wissen und die Erosion verschiedenster Gesteinsarten erklären können, wir hatten auch Glück und der Osterhase hatte das eine oder andere kleine Osterei versteckt.

Zwar fing es gegen Mittag etwas an zu regnen, aber wir haben trotzdem beschlossen heute in Baunach zu bleiben. Der Stellplatz ist unglaublich idyllisch, ruhig und kostenfrei! Hier können die Kinder einfach vor dem Wohnmobil rumtoben und wir müssen uns keine Sorgen machen.
Nach der Mittagspause haben wir die Räder vom Wohnmobil runtergeholt und sind gemütlich in die Stadt gefahren. Unser erster Stopp war am Rathaus. Hier wurden wir mit zahlreichen Prospekten, insbesondere für Radfahrer, ausgestattet. Danach haben wir ein tolles Eiscafe gefunden und uns ein Eis gegönnt. Erstaunlicherweise wollte Marlon sein Eis dem kleinen Matchbox-Auto geben und selbst nichts essen. 

Weiter ging es mit dem Rad zu einem Supermarkt, um noch ein paar Vorräte zu bunkern. Ansonsten haben wir noch einen Spielplatz aufgesucht und uns einfach einen schönen, entspannten Tag gemacht. Ulli hat mit Marla Fußball gespielt, Marlon fuhr nonstop Laufrad, gerne auch über Stock, Stein, Bordsteinkanten usw. Außerdem haben die Kinder heute Abend noch Geschenke vom Osterhasen bekommen und sich riesig darüber gefreut.

Kilometerstand: 30372 km
Tagesetappe: 0 km

14.04.2017 Bamberg, Stegaurach

Heute morgen sind wir bei strahlendem Sonnenschein aufgewacht, haben gefrühstückt und sind zu einer Radtour aufgebrochen. Eigentlich wollten wir eine Rundfahrt über die benachbarten Dörfer und die schöne Landschaft unternehmen. Bei näherer Betrachtung erschienen uns aber die 17 Kilometer zu lang. Daher sind wir nur in das nahegelegene Breitengrüßbach geradelt. Marla hat sich wirklich gut angestellt und die 8 Kilometer trotz einiger Steigungen sehr gut gemeistert.

In der Mittagspause sind wir nach Bamberg gefahren und haben als erstes auf dem Stellplatz entsorgt und Wasser gebunkert. Weiter ging es zum nahegelegenen Bruderwald. Hier gibt es einen unglaublich guten Naturkundepfad für Kinder. Mit viel Liebe zum Detail wurden zahlreiche Stationen zum Lernen, Erfahren und Spielen geschaffen. Eine Station war ein Weitsprungkasten mit Markierungen, wie weit Tiere springen würden. Marla und Ulli konnten so weit springen wie ein Eichhörnchen, ich immerhin soweit wie ein Hase. Marlon war wieder mit dem Laufrad unterwegs, mit vielen unerschrockenen Abfahrten und "Off-Road-Ausflügen". Nach knapp zwei Stunden waren wir wieder zurück und fuhren weiter nach Stegaurach. Hier wohnt eine gute, langjährige Freundin und wir wollten die Gelegenheit nutzen, ihr einen Besuch abzustatten. Und so haben wir gemeinsam Abendbrot gegessen und Marlon erfreute sich an einer imensen Auswahl an Spielzeug.

Kilometerstand: 30404 km
Tagesetappe: 32 km

15.04.2017 Erlebnispark Schloss Thurn, Heroldsbach

Vorgestern ist mir mit Erschrecken eingefallen, dass unsere zweite Gasflasche leer ist und wir somit keine Ersatzflasche haben. Daher war heute unser erster Weg, den nahegeliegenen Toom Baumarkt einen Besuch abzustatten und unsere leere gegen eine volle auszutauschen. Ulli hatte inzwischen die Gelegenheit genutzt und beim Bäcker frische Brötchen geholt. Dann ging es los und wir fuhren nach Heroldsbach in den Erlebnispark Schloss Thurn. Ich hatte erst Bedenken, dass der Park zu Ostern brechend voll wird, allerdings waren wir die zweiten auf dem Parkplatz. Scheinbar haben sich viele durch die schlechten Wetterprognosen vom Besuch abhalten lassen. Umso besser für uns, wir mussten nie anstehen. Und wenn es uns gefallen hatte, konnten wir einfach sitzen bleiben und noch ein Runde fahren. Unsere Freundin mit Familie war auch dabei, das Wetter spielte bis auf ein bisschen Nieselregen mit, kurzum, es war ein toller Tag.

Am besten fanden wir alle die per Virtual Reality erneuerte Familienachterbahn. Das Erlebnis war wirklich unglaublich und steigerte den Fahrspaß signifikant. Somit dürfte absehbar sein, dass in einigen Jahren mehr oder weniger alle Achterbahnen damit ausgestattet sind. Vielleicht sogar mit freier Filmwahl, um die Fahrt immer wieder als neu zu empfinden? Marlon ist diese Achterbahn auch gefahren - ohne mit der Wimper zu zu zucken, und natürlich ohne VR-Brille. Eine zweite Runde lehnte er allerdings ab. Es gab im Park sehr viele aktive Angebote wie einen Motorikpfad, eine Flossfahrt oder einen Hindernis-Balancier-Parcours. Marla ist zu dem das erste Mal "Auto" gefahren, mit Benzinmotor, Gaspedal und eigenem Lenken.

Hervorzuheben sind die Shows. Wir hatten Glück und konnten an 3 von 5 Shows teilnehmen. Besonders beeindruckend war eine tschechische Stuntmen Crew aus Prag, die sowohl die Western als auch die Rittershow aufführten. Mit viel Witz und Charme wurden beide sehr unterhaltsam und kurzweilig aufgeführt. Die Zeit verging viel zu schnell und eh wir uns versahen, war die Zeit um und wir mussten gehen.

Jetzt stellte sich die Frage, wo wir heute übernachten. Auf dem Parkplatz stand bereits ein Wohnanhänger und ein kurzes Gespräch stellte klar, dass sie bereits letzte Nacht hier standen und auch heute Nacht hier bleiben würden. Wir haben trotzdem beschlossen, nach Forchheim zu fahren. Dort soll es einen tollen Platz geben und ein idealer Ausgangspunkt für eine Stadtbesichtigung sein. Eine gute Viertelstunde später zeigte sich aber, dass dieser bereits randvoll war. Zwar hätten wir uns noch irgendwo dazwischen quetschen können, aber wir hätten keinen Strom mehr bekommen. Alle Steckdosen waren belegt. Daher haben wir beschlossen zurückzufahren und uns wieder auf den Parkplatz gestellt.

Kilometerstand: 30460 km
Tagesetappe: 56 km

16.04.2017 Nürnberg, Lauf an der Pegnitz

Obwohl (oder vielleicht gerade) weil wir vor dem Vergnügungspark freistanden, haben wir sehr gut geschlafen. Daher war es die richtige Entscheidung. 

Mit der Regenvorhersage für heute wollten wir nach Nürnberg fahren und in das Kinder und Jugendmuseum gehen.  Laut Webseite ist zwar die Parkplatzsituation katastrophal, aber am Sonntag darf man auf dem Parkplatz des Netto Marktes stehen. Leider zeigte sich, dass wir wegen der Höhe nicht auf den Parkplatz fahren konnten und alle anliegenden Straßen waren hoffnungslos überfüllt. Keine Chance eine hinreichende Lücke für unser Wohnmobil zu finden. Also mussten wir schweren Herzens abbrechen und fuhren zum ersten Stellplatz. Dieser war zwar sehr idyllisch an einem See gelegen, allerdings waren auch einige dunkle Gestalten in alten Kombis vor Ort. Irgendwie fühlten wir uns unwohl und hatten kein gutes Gefühl. Daher haben wir beschlossen, Nürnberg vorerst den Rücken zu kehren und nach Lauf an der Pegnitz zu fahren. Aber wir nutzten die Parkanlage für einen Ausflug mit Roller und Laufrad und erreichten einen schönen Spielplatz. Außerdem waren gerade einige Wildgänse mit Jungen vor Ort, so dass wir die Zeit bis zur Mittagspause sehr gut verbracht haben.

Wir hatten großes Glück und zwei von vier Stellplätzen waren in Lauf noch verfügbar. Zwar ist der Stellplatz direkt an einer großen Straße gelegen und alles andere als ruhig, aber dafür ist er kostenfrei und für einen Euro gibt es sogar 8 Stunden lang Strom!

Nach dem Mittagsschlaf sind wir zu einer Besichtigung von Lauf aufgebrochen. Nach wenigen Schritten waren wir bereits mitten in der Altstadt und haben die herrlich erhaltene Burg bewundert. Weiter ging es durch die Altstadt Richtung Bahnhof. Morgen wollen wir mit der DB nach Nürnberg fahren und haben uns schon einmal Tickets gekauft. Zurück auf dem Markplatz, kehrten wir ein ein gut aussehendes Cafe ein und wurden nicht enttäuscht. Der Kuchen, das Eis und der Kaffee waren lecker und wir waren alle zufrieden. Den Rest des Nachmittags brachten wir damit zu, spazieren zu gehen und Marlon beim Laufradfahren zuzuschauen. Die Kinder holten dann noch die Straßenkreide raus und begannen auf dem Pflaster Straßen, Kreisverkehre und natürlich einen Eisladen zu malen. Wir sind sehr froh, dass der Regen heute ausblieb.

Kilometerstand: 30527 km
Tagesetappe: 67 km

17.04.2017 Nürnberg, Lauf an der Pegnitz

Anfang April hatte ich durch Zufall erfahren, dass das Eisenbahnmuseum in Nürnberg eine Ostereiersuche für Kinder veranstaltet. Kurzentschlossen hatte ich Marla und Marlon dafür angemeldet. Heute war es soweit und wir sind im strömenden Regen zum Bahnhof gelaufen, um mit DB Regio nach Nürnberg zu fahren. Bereits die Fahrt war ein großes Erlebnis und besonders Marlon genoss jede Minute. Angekommen wollte er faktisch nicht mehr aussteigen.

Unser erster Anlaufpunkt war die Müller Filiale im Bahnhof. Wir wollten noch eine Regenplane für den Kinderwagen kaufen, da der Regen einfach nicht mehr aufhören wollte. Anschließend gingen wir zum lokalen Casino von DB Gastronomie. Hier konnten wir nicht nur ausgezeichnet zu Mittag essen, sondern es war auch noch ausgesprochen günstig, ruhig und sauber.

Jetzt wurde es aber höchste Zeit die wenigen hundert Meter vom Hauptbahnhof zum Museum zurückzulegen. 13:00 Uhr begann die Ostereiersuche und die Mitarbeiter haben sich wirklich ins Zeug gelegt. Zuerst galt es sieben verschiedene Eier zu finden. Auf jedem war ein Buchstabe abgebildet und ein Hinweis auf das nächste Ei. Hatte man alle sieben gefunden, ergab sich ein Lösungswort. Jetzt galt es ein hübsches Osternest zu basteln und mit zahlreichen Aufklebern zu verzieren. Danach konnten die Kinder ihr Nest, im Tausch gegen die Karte mit dem richtigen Lösungswort, von netten DB Mitarbeitern befüllen lassen. Neben zahlreichen Kalorien gab es auch noch für jeden zwei kleine Büchlein mit Bahngrundlagenwissen. Die restliche Zeit haben wir genutzt, um uns vom Museum einen Überblick zu verschaffen, die Modellbahnvorführung anzuschauen und natürlich haben unsere Kinder intensiv die Möglichkeit vom Kibala zu nutzen. Hier konnten sie Signale setzen, mit einer Bahn fahren, verschiedene Bahnuniformen ausprobieren und mit Brio bzw. Lego Bahnen spielen. Das Museum ist richtig gut gemacht und bietet unglaublich viele Möglichkeiten. Wir waren bestimmt nicht zum letzten Mal da. 

Zurück am Bahnhof stand unser Zug nach Lauf an der Pegnitz schon bereit und eine halbe Stunde später waren wir schon da. Allerdings bemerkten wir ziemlich schnell nach dem Aussteigen am Bahnhof, dass irgendetwas nicht stimmte. Unser Rucksack fuhr noch weiter! Der Bahnhof war ohne Service. Irgendwann fanden wir ein paar Telefonnummern an den Aushängen. Nach einigen Telefonaten mit der 3S Zentrale haben wir die ernüchternde Aussage erhalten, dass unser Rucksack nicht mehr im Zug sei. Zum Glück war Ullis Handy im Rucksack. So konnte ich mit meinem genau verfolgen, wie und wo sich unser Rucksack bewegte. Interessanterweise fuhr er mittlerweile in einem anderen Zug! Jetzt war guter Rat teuer. Also haben wir den Kindern ersteinmal das Abendbrot bereitet. Inzwischen zeigte sich, dass unser Rucksack sich seit einer halben Stunde nicht mehr bewegt hat. Auch war die Ortung sehr genau und stabil. Nach einem kurzen Gespräch mit der örtlichen Polizei haben wir beschlossen, mit dem Wohnmobil hinzufahren und bei beiden in Frage kommenden Häuser, Google Earth machts mölgich, nachzufragen. Wir haben also kurzerhand den Landstrom abgezogen, den Nachbarn Bescheid gesagt und sind losgefahren. Eine halbe Stunde später haben wir beim ersten Haus geklingelt und vorsichtig nachgefragt, ob sie heute Abend Zug gefahren sind und eventuell einen blauen Rucksack mitgenommen haben. Und tatsächlich, er stand bereits griffbereit hinter der Eingangstür. Der Mann hatte ihn mitgenommen und wollte gerade losfahren, um ihn irgendwo abzugeben. Glück muss man haben, zumal wir bis auf mein Handy alles im Rucksack hatten.

Zurück am Stellplatz haben wir erfreut festgestellt, dass unsere Lücke noch frei war. Die Nachbarn hatten extra ihren Tisch rausgeholt und ihn hingestellt. So konnten wir den Strom schnell wieder anschließen, die Kinder ins Bett bringen und uns freuen, dass es dann doch so glimpflich ausgegangen war.

Kilometerstand: 30577 km
Tagesetappe: 50 km

18.04.2017 Lauf an der Pegnitz

Leider haben sich die Wetterfrösche diesmal nicht geirrt. Es war über Nacht empfindlich kalt geworden und gelegentlich ging der Regen sogar in Schnee über.

Wir haben versucht das Beste daraus zu machen, sind lange liegengeblieben und haben dann ausgiebig gefrühstückt. Da die Prognose für die nächsten Tage nicht besser aussah, haben wir beschlossen, heute in der Mittagspause nach Chemnitz zu fahren. Wir sind nicht unbedingt auf Winter eingestellt und bei den Großeltern ist immer gut geheizt.

Den restlichen Vormittag wollten wir nutzen, um in Lauf dem Industriemuseum einen Besuch abzustatten. Leider zeigte sich, dass dieses nur von Mittwoch bis Sonntag geöffnet ist. Wirklich schade, da bereits das Außengelände und die gelegentlichen Blicke durch Fensterscheiben sehr vielversprechend aussahen. Aber auch der Spaziergang durch Lauf war sehr kurzweilig. Zurück am Stellplatz haben wir noch Mittag gemacht, und uns dann auf die Autobahn begeben.

Nach guten zwei Stunden sind wir in Chemnitz angekommen und es gab ein großes Helau mit den Großeltern. 

Nun haben wir sogar noch etwas mehr Zeit, um die eine oder andere Reparatur zu erledigen.

19.04.2017 Chemnitz

Auch heute zeigte sich das Wetter eher von seiner kalten Seite. Ein knappes Grad, und hin und wieder Schneefall. Also bestes Bastelwetter.

Als erstes wollte ich den Kühlergrill vor Steinschlag schützen. Fiat hat scheinbar im Rahmen von Einsparaktionen beschlossen, die beiden oberen Gitter aus Kostengründen wegzulassen. So haben umherfliegende Steine freie Bahn bis direkt zum Kühler. Auch ich konnte bereits den einen oder anderen Einschlag verzeichnen.
Der Ausbau gestaltete sich recht einfach und mit einer sehr guten Blechschere vom Schwiegervater war das Gitter recht einfach zurecht zu schneiden. Befestigt haben wir die Gitter mit Unterlegscheiben und selbstsichernden M3 Muttern.
Beim Wiedereinbau zeigte sich, dass der Kühler von der Klimaanlage nicht richtig fest war. Scheinbar wurde bei Fiat vergessen, eine der beiden Halterungen einzubauen. Wir haben uns damit beholfen, dass wir eine sehr große Unterlegscheibe zurecht geschnitten und mit eine gekürzten Schraube befestigt haben. Egal wo man hinschaut, bei den Italienern ist immer irgendwas nicht so, wie es sein sollte. Egal wie, das Ergebnis weiß nicht nur funktionell, sondern auch optisch zu überzeugen.

Zum Abschluss des Tages durfte Marla für die Großeltern noch Osterhase spielen.

Ein weiterer Punkt, der mich schon lange störte, war die Taste für die Toilettenspülung. Die Italiener haben diese ergonomisch sehr tief direkt hinter dem Toilettendeckel angebracht. Man braucht dafür 3 Hände.

  1. Knopf drücken
  2. Deckel festhalten
  3. Toilettenbürste benutzen

Eine echte Meisterleistung, scheinbar hat noch nie ein Mitarbeiter von Elnagh Urlaub in einem ihrer Mobile gemacht.
Der Plan war, dass ich einen zweiten Taster parallel zum vorhandenen einbaue. Da wir über eine Druckwasserpumpe verfügen, musste dieser nur parallel zum vorhanden Schalter in den Stromkreis des Magnetventils eingebaut werden. Eine Kleinigkeit. Schwieriger war es schon, den Taster so einzubauen, dass er sich sehr schön integriert und das Kabel unsichtbar verschwindet. Am Ende des Tages war diese Aufgabe erfolgreich erledgit.

Nachmittags sind wir dann alle in den Stadtpark spazieren gegangen. Es war erstaunlich zu beobachten, wie gut Marlon inzwischen Laufrad fahren kann. Es ist keine drei Wochen her, als er sich noch weigerte sich auch nur drauf zu setzen. Marla düste mit ihrem Roller voraus. Wettertechnisch hatten wir zwischen Sonne und leichtem Schnellfall alles dabei.