29.05.2020 Ronneburg

Aufgrund der Corona Krise und den damit einhergehenden Beschränkungen, konnten wir leider nicht die Frühjahrsferien für eine Rundreise mit dem Wohnmobil nutzen. Gleichwohl kamen die Lockerungen gerade noch rechtzeitig für Pfingsten. Aber wo sollte es hingehen? Zumal wir die erste Fahrt immer nutzen, um notwendige Wartungsarbeiten nach der Winterruhe durchzuführen. Nach Hohenfelden? Nach Bad Berka? Oder doch wieder nach Jena? Eigentlich fiel die Wahl auf Bad Berka. Aber dann kam uns der Gedanke, dass wir uns mit den Großeltern auf der Hälfte der Strecke treffen könnten. Und somit fuhren wir ganz spontan nach Ronneburg.

Vor fünf Jahren, auf unserer allerersten Tour, hatten wir hier bereits einmal gestoppt und hatten es als echten Geheimtipp in Erinnerung. Und bei 20 Stellplätze sollte doch noch einer frei sein.
Obwohl wir erst am zeitigen Freitag Nachmittag losfahren konnten, verlief die Anreise problemlos. Zwar gab es mal Stau unterwegs, aber wir fahren mit dem Wohnmobil eh nicht schnell und hinter einem LKW rollten wir entspannt durch die Baustelle.

Der erste Eindruck war dann aber gar nicht so gut. Weit und breit war kein Wohnmobil zu sehen, der Automat vermeldete einen "Defekt" und auf der Bank fröhnten einige Männer dem Alkohol. Aber wir haben uns davon nicht abhalten lassen und bunkerten erst einmal Wasser. Anschließend hatten wir die Qual der Wahl und nach einigen hin- und her parkten wir schließlich ein. Zu unser größtem Erstaunen konnten wir sogar Landstrom bekommen.

Im nahegelegenen Supermarkt haben wir unsere Vorräte aufgefüllt und sind dann zu einer kleinen Radtour aufgebrochen. Die neue Landschaft Ronneburg sehen immer noch sehr gut aus und wissen zu beeindrucken. Auch wenn der Wartungsstau und der Zahn der Zeit unübersehbar sind. Ganz besonders zeigte sich das bei den Spielplätzen. Aber die Kinder und wir hatten trotzdem unseren Spaß und wir hoffen, dass in Zukunft wieder Geld und Interesse vorhanden ist, um die schöne Landschaft und die Spielplätze in einen guten Zustand zu versetzen.

Zurück am Wohnmobil haben wir noch Staub gewischt, das Wohnmobil eingeräumt und alles überprüft. Zum Abschluss gab es noch Pasta mit einer Mediterranen Sauce.

30.05.2020 Ronneburg

Wiedereinmal hat sich bewahrheitet, dass wir nirgends so gut schlafen als im Wohnmobil. Selbst Marlon, normalerweise recht zeitig munter, hat heute bis halb neun geschlafen.

Nach dem Frühstück wollte ich noch unbedingt in einen nahegelegenen Baumarkt gehen. Leider hatte sich nämlich rausgestellt, dass unser neues Radio über einen anderen Stecker verfügt. Eine kurze Recherche ergab, ich benötige einen ISO Adapter. Aber leider hatte der Baumarkt natürlich keinen und somit wird der Einbau bis Erfurt warten müssen.

Auf dem Rückweg klingelte ein Fahrradfahrer wie verrückt. Bei näherer Betrachtung zeigte sich, dass die Großeltern bereits angekommen waren und Opa uns mit dem Rad entgegen kam. Nach kurzer Begrüßung packten wir unsere Sachen und fuhren in die "Neue Landschaften Ronneburg". Ein Landschaftspark im ostthüringischen Ronneburg, der in einem ehemaligen Uranerzbergbaugebiet der SDAG Wismut entstand. Der 124 Hektar große Park war einer der beiden Ausstellungsbereiche der Bundesgartenschau 2007

Leider fehlte ein tragfähiges, nachhaltiges Nachnutzungskonzept und somit verirrten sich auch heute nur wenige Besucher in den Landschaftspark. Das Holz verwittert, die Infotafeln verblichen, die Grünanlagen ungepflegt. Ein trauriger Anblick. Aber die Landschaft ist wunderschön und lädt zum wandern und verweilen ein. Bei bestem Wetter und sehr viel Wind haben wir die Schmirchauer Höhe bestiegen und den gigantischen Rundumblick genossen. So verging die Zeit mit den Großeltern wie im Fluge und wir fuhren in die Stadt, um ein ein Cafe einzukehren.

Bei Federball und Gesprächen haben wir den Tag ausklingen lassen, bis es für die Großeltern Zeit wurde nach Chemnitz zurückzufahren.

31.05.2020 Ronneburg

Trotz oder gerade wegen den 7° Außentemperaturen haben wir wieder sehr gut geschlafen. Erfreulicherweise hat unsere Webasto auf Anhieb nach dem Winterschlaf problemlos funktioniert und das nur 13° warme Wohnmobil in Rekordzeit aufgeheizt. Auch die Truma funktioniert hervorragend und so konnte ich heute morgen genüsslich duschen. Besser geht es nicht.

Nach dem Frühstück stand die Reparatur von Marlons Rollo auf dem Programm. Vor einigen Jahren wollte er es öffnen, ohne aber die exakte Funktionsweise zu kennen. Sprich er hat angefangen den Rollostoff abzureißen. Glücklicherweise war es mir über den letzten Winter gelungen das passende Ersatzteil aufzutreiben. Eine Anleitung gab es nicht. Auch habe ich im Internet nur nebulöse Hinweise gefunden. Aber nachdem ich die Innenblende abgeschraubt hatte, war der Aufbau selbsterklärend und das Rollo innerhalb weniger Minuten gewechselt.

Freunde aus Chemnitz hatten sich angesagt und so fuhren wir schon einmal mit den Rädern zu den "Neuen Landschaften". Eigentlich wollten wir zusammen mit den Fahrrädern gemeinsam auf die Schmirchauer Höhe fahren und noch einmal die Aussicht genießen. Allerdings war der Weg für die Kinder zu steil und unbefestigt. So quälte ich mich alleine den Berg hoch. Mit einem unglaublich hohen Puls, aber glücklich erreichte ich schließlich den Gipfel. Zur Belohnung konnte ich nicht nur alleine die Aussicht genießen, sondern auch noch eine saubere Toilette in Anspruch nehmen. Warum die einzigen öffentlichen und zugänglichen Toiletten im sehr weitläufigen Park ausgerechnet auf der nur sehr beschwerlich erklimmbaren Schmirchauer Höhe stehen, wird wohl ein ewiges Geheimnis der Architekten und Parkbetreiber bleiben.

Da sich unsere Freunde noch etwas verspäteten, fuhren wir noch einmal nach Ronneburg rein und besichtigten die Innenstadt, die Burg und picknickten vor dem Rathaus.

Endlich war es soweit und wir begrüßten unsere Freunde mit einem großen Helau. Die Kinder tobten herum, die Erwachsenen quatschten, tauschten Neuigkeiten und Erinnerungen aus und der Tag verging schneller, wie es uns lieb sein konnte. Schließlich kehrten wir in das Cafe ein und genossen unser Eis und Kaffeespezialitäten.

Zum Schluss haben wir noch im Wohnmobil gekocht, gegessen und zusammen den Abend ausklingen lassen.